Jungen spielen anders - Mädchen auch Der kleine Daniel liebt seine Puppe Lisa über alles. In letzter Zeit fährt er sie immer im Puppenwagen seiner Schwester spazieren - am liebsten mit Papa zusammen. Der Vater muss bei diesen Ausflügen oft lächeln, denn viele Leute reagieren immer noch mit wenig Verständnis. Ganz anders sieht es aus, wenn Daniel zum Beispiel mit seinem Vater auf dem Spielplatz Fußball spielt. Das finden alle ganz normal. Maja ist wie Daniel vier Jahre alt. Sie trägt am liebsten ihre alte Jeanshose und das grüne T-Shirt mit dem FuBball vorne drauf. Die Kleine spielt auch gerne mit Jungen. Ihre Eltern machen sich über die Entwicklung ihrer Tochter keine Sorgen. Sie glauben, dass es am besten ist, wenn Maja das macht, was ihr am meisten Spaß macht. Daniel und Maja sind aber eher Ausnahmen. Für welches spielzeug sich Kinder entscheiden, entspricht meistens den üblichen Rollenklischees. Das haben Studien gezeigt, in denen Forscher Affen Autos, Bälle, Puppen und Kochtopfe zum Spielen gaben. Die männlicher Affen spielten dabei mehr mit Autos und Bällen, die weiblichen mit Puppen und Kochtopfen. Bei neutralen Spielsachen wie Bilderbüchern oder Teddybären gab es keine Unterschiede. Die Wissenschaftler kamen zu folgendem Ergebnis: Wenn Mädchen und Jungen unterschiedliches Spielzeug interessant finden, kann das mit traditionellen Aufgaben aus früheren Zeiten zusammenhängen. Experten für Kinderpsychologie meinen heute, dass es gut ist, wenn die Mutter auch ein Regal zusammenbauen kann und der Vater manchmal Kuchen backt. So lernen Kinder, dass die Rollen nicht immer gleich verteilt sind. Wichtig: Mädchen und Jungen brauchen Eltern, die sie so akzeptieren, wie sie sind.